Postoperative Blutungen P2Y12:
Postoperative Blutungen beim Grossen Schweizer Sennenhund (P2Y12) ist eine neu identifizierte erbliche Störung der Blutplättchen und von starken postoperativen Blutungen gekennzeichnet. Eine ähnliche Blutgerinnung, die durch Mutation im gleichen Gen verursacht wird, wurde bei menschlichen Patienten identifiziert. Die sogenannte Bluter-Krankheit. Betroffene Hunde zeigen keine Auffälligkeiten bei einer körperlichen Untersuchung. Der Hund kann zahlreiche Lebensereignisse wie das Werfen von Jungen, Impfungen, Entwurmung oder Mikrochip-Implantation durchlaufen, ohne dass Probleme deutlich werden. Übermäßige, schwere und länger anhaltende Blutungen treten nach Verletzungen oder bei kleinen Schnittenwunden, nach dem Nageltrimmen oder während des Wachsens der Erwachsenenzähne auf. Zu Problemen kommt es nach Operationen. Schleimhäute erscheinen blass und der Hund wirkt schwach, wobei schwere Blutergüsse um den Einschnittbereich herum auftreten. Die Probenahme der peritonealen Flüssigkeit und deren Prüfung zeigt innere Blutungen auf. Hämatome lassen sich im Körper finden. Spontane Blutungen treten bei betroffenen Hunden in der Regel nicht auf.
Degenerative Myelopathie (Exon 2):
Bei der degenerativen Myelopathie handelt es sich um ein langsam fortschreitendes Absterben der langen Rückenmarksbahnen bei großen Hunden. Die Störung der langen Rückenmarksbahnen, die das Gehirn mit den Nerven der Gliedmaßen verbindet ist für die klinischen Symptome der Tiere verantwortlich. Symptome beginnen zunächst mit dem Verlust der Feinmotorik. Bei Voranschreiten der Degeneration werden dann auch die Faserbahnen betroffen, so dass die Muskeln der Hintergliedmaßen immer schwächer werden. In der Regel treten die Symptome bei älteren Hunden (5-14 Jahre) auf. Die Tiere zeigen Ganganomalien, die sich auf die Hintergliedmaßen beschränken. Die Tiere schwanken, sinken im Verlauf der Erkrankung immer mehr in der Hinterhand ein und können schließlich vollkommen gelähmt sein.
Im weiteren Verlauf bereitet sich die Krankheit auf die Vordergliedmaßen aus, die Atemmuskulatur, die Rachen und Schlundmuskulatur wird beeinträchtigt, sodaß Atem- und Schluckbeschwerden eintreten.
Hyperurikosurie HUU Stoffwechselerkrankung:
Betroffene Hunde leiden von Geburt an einer Veränderung im Purinstoffwechsel. Normalerweise wird vom Hund Allantion als Endprodukt ausgeschieden. Hunde mit einer homozygoten Mutation im SLC2A9-Gen scheiden weniger Allantoin und mehr Harnsäure aus (Hyperurikosurie). Ebenso wie im Harn ist auch der Gehalt an Harnsäure im Plasma höher als bei gesunden Hunden (Hyperurikämie). Harnsäure löst sich im Wasser schlechter als Allantoin und es fällt leicht als Kristall aus. Kristalle bilden Blasensteine, die dann operativ entfernt werden müssen. Die Behandlung besteht in einer purinarmen Diät und ausreichender Flüssigkeitszufuhr.
Malige Hyperthermie:
Die Maligne Hyperthermie ist eine erbliche Störung im Stoffwechsel der Skelettmuskulatur. Nach der Verabreichung von bestimmten Narkosemedikamenten kann es bei MH-betroffenen Tieren unbe- handelt schnell zu tödlich verlaufenden Stoffwechselentgleisungen kommen.